Aktuell sind neun Frauen aus der Gemeinschaft Tamera zu Besuch. Acht von ihnen hatten 1991 das ZEGG mit gegründet und aufgebaut. 1995 wurde dann Tamera gekauft und sie zogen direkt oder in den Folgejahren mit in das von Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels neu gegründete Heilungsbiotop I in Portugal.
Nun verbringen sie eine Woche im ZEGG, u.a. für das Abschlusstreffen ihrer Jahresgruppe „Die 96“, in der sie mit 96 Menschen zu den Qualitäten des Steinkreises und Friedensarbeit geforscht haben. Auch kam es zu Treffen mit der Gemeinschaft und einer öffentlichen Veranstaltung, wo sie über Tamera und den nach wie vor starken Friedensimpuls sprachen. Zahlreiche Freund:innen aus Gemeinschaft und dem Fläming kamen und es war ein reicher Abend über Fragen wie:
Was ist aus dem Projekt zur Rettung der Liebe geworden?
Warum ist die Heilung der Sexualität immer noch wichtig?
Wie findet in Tamera der Generationenwechsel statt?
Warum ist die Kunst wichtig für Gemeinschaft und wie können wir sie fördern?
Dabei gab es prägnante Aussagen wie „Wir haben kein Generationenthema, sondern sind in einem Konsolidierungsprozess für die Gemeinschaft mit der Frage: Wer trägt den Impuls weiter, engagiert sich? Was sind unsere ethischen Grundlagen, an denen wir festhalten wollen, die auch für uns alle gelten? Wie wichtig ist Wahrheit und Transparenz? Wie erzeugen wir die Intimität, die es für Verständigung braucht? Da wächst eine Generation - unabhängig vom Alter - die sich wieder mit unserem Urimpuls beschäftigt und was wir davon weiter tragen wollen.“ (Janni Hentrich)
Sarah Vollmer ergänzte: „Kann man den Weg der Liebe noch gehen? Denn der hängt ganz stark mit Frieden zusammen. Frieden & Liebe, das ist eins. Und wenn du andere triffst, die die gleiche Sehnsucht danach haben, dann beginnt Gemeinschaft“.
Bori Kovats präzisierte: „Wie organisiert sich ein Projekt, das lange so zentral geleitet war von Dieter Duhm? Das aber weiter die Grundgedanken von Freiheit, Liebe, Natur und Frieden weitertragen will? Wer übernimmt nun die Rolle des Aufrüttlers? Wie gelingt es uns immer wieder, eine Handlungsfähigkeit aufzubauen?“.
Einen Ausblick dafür gab Monika Alleweldt, die auch den Verlag Meiga aufgebaut hat: „Ich finde die Vernetzung der Aufbruchsgemeinschaften wichtig. Wir sind sehr gut international vernetzt und jetzt geht es auch wieder zurück nach Deutschland“. Wir als ZEGG freuen uns über neue Formen der Kooperation.
Eine Form von Vernetzung und Gemeinschaftsbildung kann die Kunst sein. Madjana Geusen beschrieb: "Gemeinschaft braucht die Kunst, denn sie bringt Schönheit, Schöpfung, jenseits der Funktionalität. Du kannst dann in Gemeinschaft zusammen und kreativ sein".
Janka Striffler, die vor 28 Jahren direkt nach Tamera kam, gab als abschließende Einschätzung: „Ich glaube auch nicht, dass es ein Generationenthema ist, sondern wir müssen uns wieder mehr vertrauen. Uns sehen, im Kreis! Was ich sehr liebe in Tamera: Wir hören nicht auf. Wir machen weiter!“.
Deshalb auch vom ZEGG herzliche Glückwünsche zum 30jährigen Bestehen von Tamera!