Gen Herbsttreffen

Am letzten Oktoberwochende fand das Herbst-Netzwerktreffen von GEN Deutschland im Lebensgarten Steyerberg statt. Im Lebensgarten wurde 1996 das GEN-Netzwerk gegründet, das Global Ecovillage Network (globales Netzwerk der Ökodörfer), wie uns Declan Kennedy am ersten Abend erzählte. Achim war damals für das ZEGG dabei.Bei dem Treffen in diesem Herbst waren wir über 80 Menschen aus 15 Gemeinschaften, darunter 20 junge Menschen von nextGEN und viele Kinder. Aus dem ZEGG nahmen sechs Menschen teil: Achim, Almut, Lennart, Ina Froitzheim, Ina Meyer-Stoll und ich, Ailu.

Eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen, Freundschaft zwischen den Gemeinschaften zu pflegen und sich auszutauschen. Für mich war es interessant, dass einige Themen, Dynamiken und Probleme in den anderen Gemeinschaften auch auftauchen und wir uns mit unseren Erfahrungen unterstützen können. Manchmal ist es auch hilfreich, wenn ein anderer Gemeinschaftsmensch einfach sagt: „Das kenn‘ ich…“ - Und doch ist jede Gemeinschaft ein bisschen anders, auf Grund der Vision, des Platzes und der Menschen, die ihn gestalten und gestaltet haben. Das war beim Lebensgarten-Rundgang zu merken, als wir ausführlich das schöne Gelände des Lebensgarten und den maßgeblich durch Permakulturdesigner Declan Kennedy geprägten Permakulturgarten sahen und nebenbei darüber sprachen, wie dieses oder jenes in unseren jeweiligen Gemeinschaften ist, z.B. Wie leben Familien in Gemeinschaft? Gibt es gemeinsame Mahlzeiten? Wie kommen neue Menschen in die Gemeinschaft? Wie gehen wir mit Konflikten um?

GEN Herbstreffen 1

Tiefere Einblicke in die Lebensgarten-Gemeinschaft gab es auch bei einer Podiumsdiskussion mit einigen langjährigen und neueren Lebensgärtner:innen und am ersten Vormittag, als diejenigen, die schon früher angereist waren, zum Tee bei Lebensgärtner:innen eingeladen waren. Es war schön, die Menschen in ihrem privaten Umfeld zu erleben und die Verbindungen zwischen unseren Gemeinschaften zu spüren.

Es gab Berichte von der Arbeit des Lenkungs- und Hütekreises von GEN Deutschland sowie Lernorte für MorGEN, das Orte des Wandels und der nachhaltigen Entwicklung vereint und zu denen einige Ökodörfer und andere Projekte gehören.

Beim Workshop-Tag konnten wir die Fülle an Wissen und Interessen praktisch erleben. Es war schwer zu entscheiden, zu welchem Angebot ich nach meinem Workshop zum Miteinander der Generationen gehe, denn es gab Einblicke in die wissenschaftliche Forschung zu Gemeinschaften, zur internationalen Arbeit von GEN, gemeinsames Trommeln an der großen Mother drum, eine Hausführung in Declans „Plus-Energie-Haus“, die Vorstellung von Inas und Achims neuem Gemeinschaftsprojekt, Austausch zum Alt Werden in Gemeinschaft mit Almut, zu erneuerbaren Energien mit Lennart, Brainless Games …

GEN Herbsttreffen 2

Abends erlebten wir dann einen bunten Abend mit diversen Talenten und Menschen, die sich zum ersten Mal trauten, sich mit ihrer Kunst vor Publikum zu zeigen.

Eins meiner Highlights war das Forum, geleitet von Ina und Achim. In großer Runde zeigten sich Einzelne verletzlich mit ihrer Rolle in der eigenen Gemeinschaft und anderen Themen. Sehr berührt hat mich ein Auftritt zu den Kriegen in der Welt. Es war für mich ein Versuch, Fassung für das Unfassbare zu finden und an dieser Stelle gemeinsam zu bleiben, innezuhalten, ohne etwas wegzumachen.

Das ganze Treffen wurde eingerahmt von gemeinsamem Singen und Kreistänzen, die im Lebensgarten regelmäßig getanzt werden, und einem jederzeit zugänglichen Kreativraum, der von Groß und Klein belebt und gestaltet wurde.

In Erinnerung an das Treffen ist in mir besonders lebendig, dass wir viele sind - besonders wenn ich mir vorstelle, dass diese 80 Menschen alle in Gemeinschaften leben und somit eine noch größere Menge Menschen repräsentieren, die alle versuchen, ihre Vision von einem nachhaltigen, zukunftsfähigen Leben zu leben. Das zu spüren gibt mir Kraft und so freue ich mich schon auf das nächste GEN-Deutschland-Treffen. Es ist vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 im Schloss Tempelhof und auch offen für Interessierte, die noch nicht in Gemeinschaft wohnen. Dabei wird auch das 10-jährige Jubiläum von GEN Deutschland gefeiert.

Von Ailu Müller

 

 

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