Jung und dynamischWir möchten, dass das ZEGG ein Platz ist, an dem junge Menschen mit ihrer Power willkommen sind und gleichzeitig ziehen wir eher ältere Menschen an. Jüngere kommen gerne, um zu lernen, eine Zeitlang bei uns zu sein - und wieder weiter zu ziehen. Und ja – bei den Twens ist das auch sinnvoll, sie lassen Inspirationen hier, bekommen welche und ziehen wieder in die Welt. Ende zwanzig, Anfang 30 aber kommt das Alter, wo auch sie ihren Platz suchen, sich niederzulassen.

Und doch landen wenige davon im ZEGG. Was erschwert dieses Ankommen? Und wie geht es älteren Menschen im ZEGG?

2 x 4 Tage treffen wir uns jährlich im Herbst (neben anderen Zeiten), um einen vertieften Blick auf uns zu werfen. Diese Mal war das Thema „Generationen im ZEGG“ Fokusthema unserer gemeinschaftsinternen Intensivzeit. Schon vorher war uns in Auseinandersetzungen klar geworden, dass wir erst dann wirklich offen für junge Menschen sind, wenn auch die Älteren und ihre Elder Qualitäten (z.B. Erfahrung, Weisheit, Gelassenheit) einen Platz haben. Und natürlich ist es die Aufgabe der Älteren, diese zur Verfügung stellen, ohne in einen Kampf um den Platz mit den Jüngeren zu kommen.

Ein Gruppenprozess nach Arnold Mindell (Process Work) zeigte zunächst die verschiedenen Stimmen, die im Feld zu den Generationen da sind. Neben der Dimension „alt – jung“ spielt im ZEGG immer wieder auch „alt – neu“ eine Rolle, also wie lange man schon im ZEGG lebt. Viel Offenheit gegenüber Jungen und Neuen wurde erlebt, aber auch Rückzug aufgrund von Ruhebedürfnissen auf Seiten der Alteingesessenen. Und der Schmerz wurde laut, immer wieder Menschen verabschieden zu müssen. Dazu kamen unerfüllte Wünsche, die Energie binden. Hierzu kreierten wir ein Trauerritual, um all den Stellen einen Raum zu geben, die aus der Vergangenheit noch losgelassen werden wollen. Und orientierten uns dabei an den Inspirationen, die Malidoma Somé bei seinem Besuch im ZEGG hinterlassen hat.

Ein weiteres Element waren individuelle Aufstellungen, um Projektionen auf das ZEGG zu lösen. Denn auch Elternprojektionen sind immer wieder Teil der tieferen Wirkmechanismen in der Gemeinschaft. Des Weiteren trafen sich in einem Podiumsgespräch die Menschen, die 1991 hier gestartet haben. Es sind noch 11, die weiter im ZEGG wirken. Welche Vision möchtet ihr, dass die Jüngeren sie weitergeben? Ein weiteres Mal zeigten sich hier große Unterschiede in der Bewertung der Entwicklung des ZEGG, je nachdem wann Menschen zum Projekt dazu gekommen sind und welche Erfahrungen sie gemacht haben.

Und natürlich gab es einen längeren Raum, in dem die Menschen unter 40 sprachen, was sie hier finden (z.B. „Humusaufbau und Traumaabbau“) und was sie brauchen, um zu bleiben.

Dieses Mal hatten wir keine externe Moderation eingeladen, sondern eine Gruppe von 4-6 Menschen traf sich täglich, um den nächsten Schritt zu erfühlen und zu kreieren. Und – zu diesem Zeitpunkt des Jahres braucht es immer wieder auch Entscheidungen: der Arbeitskreis, der den Einstieg ins ZEGG hütet, wurde neu gewählt, die Festivals 2023 erträumt und die Wahl der neuen Geschäftsführung weiterbewegt und durchgeführt. Der dadurch entstandene Spagat war zunächst nicht einfach. Aber wir hatten ihn gewählt, um Entscheidungen aus einem verbundeneren Miteinander zu treffen, als wir es im Alltag leben. Bezüglich des Themas Generationen wurden diesmal noch keine konkreten Entscheidungen getroffen, die Intensivzeit diente mehr dazu, die verschiedenen Aspekte dazu zu vertiefen. Was bleibt, ist die Aufgabe, uns weiter so aufzustellen, dass das ZEGG auch für jüngere Menschen als Lebensort attraktiv(er) wird.

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