Peer war der einzig wahre Punk im Zegg. Er ließ sich nicht immer leicht auf das große Feld der Gemeinschaft ein, aber auf seine Kinder tat er dies voll und ganz. Er starb am 1.12.2023 an Krebs. Ich habe 2013 Gemeinschaftskurs mit ihm gemacht und mag von seiner Leidenschaft als Dorfkneipenwirt des ZEGG und als liebender Papa erzählen.
Wie wir alle, war Peer ein Suchender auf dieser Welt. Er war ein kritischer Geist, der sich von niemandem schnell vereinnahmen ließ. Das ZEGG hat ihn auf seine eigene Art fasziniert. Da konnte er sich als Schreiner im G-Team zeigen, konnte sich in seiner Sehnsucht ausprobieren, mehrere Menschen zu lieben.
Und schließlich lebte er seine Leidenschaft in der Dorfkneipe aus. Da war er in seinem Element und hat sich richtig wohl gefühlt. Der Mann hinter dem Tresen, der mit seinem Charme viele Gäste willkommen hieß.
Doch seine wahre Bestimmung war die Aufgabe als Papa: Immer wieder war ich erstaunt, wie der alte Punk - der sonst auch ganz schön vom Leder ziehen konnte - plötzlich als liebender Papa auf seinen Sohn und später seine Tochter einging.
Er war da, schaute seinen Kindern zu, redete wenig und wenn, dann in einer unnachahmlichen Art und Weise, die einfach die pure Liebe zu seinen Kindern verströmte. Diese unendliche Geduld: auf jede Frage eine wohl überlegte Antwort. Einfach so. Peer war plötzlich nicht wieder zu erkennen im Kontakt mit seinen Kindern. Da konnte er die Liebe verströmen, die er im normalen Leben mit Erwachsenen oft nicht so geben konnte.
Ein bisschen kommt es mir vor, als wäre es seine Bestimmung gewesen Papa zu sein. Da zeigte sich sein wunderbares Wesen, er begann zu leuchten und plötzlich war er einfach großartig.
Es war leider eine sehr kurze Phase in seinem Leben, aber die hat er voll und ganz ausgekostet. Mit seinen Kindern gab es für ihn kein Fragezeichen: auf sie hat er sich immer zu 150 % eingelassen. Als hätte der widerborstige Punk nur darauf gewartet, endlich mal in der Tiefe des Fühlens und des Daseins alles geben zu können. Geben ohne zu wollen.
Jack (Thomas Schrecker)