Wir trafen uns am ersten Tag des Camps auf dem Dorfplatz. Ich hatte dich schon einmal gesehen und fand dich toll. Unsere Blicke trafen sich und es war klar, dass wir uns näher begegnen wollten. Ich war ganz schön aufgeregt und Hubert furchtbar dankbar, dass er dich an meinen Tisch gebracht hat. Das Camp war magisch für mich. Ich war so geflashed von dir und unseren Begegnungen. Das fühlte sich anders an. So hat mich noch nie jemand berührt, körperlich wie seelisch. Gleichzeitig hatte ich vor Beginn des Camps eine Entscheidung getroffen und eine Weiche für mein neues Leben gestellt – ich kündigte meine Verbeamtung bei der Bezirksregierung Köln und vereinbarte ein Kennenlernen mit den Trägern einer freien Schule im Norden. War es Zufall, dass du in Hamburg lebst?
Ich ging in ein neues Leben, an einen neuen Ort, mit neuen Herausforderungen – und du hast mich begleitet. Ein langer Blick in unsere Augen, ohne zu sprechen, auferlegt von unserem „Mentor“ Hubert, eine völlig neue Form der Sexualität, ein Versprechen, absoluter Ehrlichkeit im Sein und Zeigen, der Pakt uns gemeinsam zu starken leuchtenden Ichs und einem tragenden tieffreudigen Wir zu entwickeln, es zu wagen und nicht von Angst zu begrenzen, hat dich zu meinem Gefährten gemacht. Ich bin in voller Dankbarkeit und Freude über dein Sein, dass mit mir sein möchte. Du forderst mich und wirfst mich in meinen alten Schmerz, besonders, wenn du deinem Bedürfnis nachgehst, dich in anderen Frauen zu finden. Ich weiß, dass Liebe freilässt – das darf ich mit dir üben. Ich lerne, mich zu halten, mich zu sichern und bin doch glücklich, dass du mich immer wieder nach Hause holst. Du bist mein Schutzraum und mein Antreiber, in die innere Not zu gehen. Du bist die Liebe meines Lebens und ich tanze und strahle und brenne und fließe in der geschenkten Zeit mit dir.
Wir sind seit 2022 verheiratet und leben zusammen in der gleichen Stadt, noch in getrennten Wohnungen, aber mit einer gemeinsamen Vision.