Almut Groeger

Wie lange lebst du im ZEGG?

Ich bin von den ersten Tagen an dabei.

 

Warum oder wofür bist du ins ZEGG gekommen?

Vor meiner Zeit im ZEGG habe ich auch schon in anderen Gemeinschaften gelebt, in „Alternativprojekten“ und in einem spirituellen Ashram. Am ZEGG gefällt mir die Vielseitigkeit. Es ist sowohl spirituell, als auch politisch, als auch ökologisch, als auch sexpositv ... und das ohne dogmatisch zu sein.

 

Was hast du dafür aufgegeben? Was Neues erlebt?

Aufgegeben habe ich eigentlich nichts, weil ich schon vorher ähnlich gelebt habe wie hier.

 

Was machst du im ZEGG?

In den mittlerweile über 30 Jahren hier habe ich in vielen verschiedenen Bereichen mitgewirkt. Am meisten Freude hat mir die Gestaltung von Plätzen und Orten gemacht. Seit einigen Jahren bin ich die Hüterin des Ateliers und freue mich, dass Kunst und Musik hier eine Heimat haben.

Jetzt bin ich dabei, nach einem Jahr krank sein und seit 2 Jahren in Rente mich neu zu erfinden. Nachdem meine 94 jährige Mutter aus dem ZEGG ausziehen mußte, weil ich es nicht mehr geschafft habe, sie hier gut zu begleiten, mache ich mir viel Gedanken darüber, wie wir hier gut bis ins hohe Alter leben können. Dafür möchte ich mich jetzt einsetzen.

 

Was nervt dich am ZEGG?

Eigentlich nervt mich nicht mehr so viel. Mir gefällt, im Gegenteil, das wir sehr viel bescheidener geworden sind. Die ideologische Haltung der Gründerjahre hat sich gewandelt. Die Herausforderung des Seminarbetriebs finde ich nicht immer leicht. Ich würde mir wünschen, das wir mehr andere Arbeitsbereiche entwickeln, die auch krisensicherer sind als ein Seminarbereich.

 

Wie lebst du hier?

Ist gerade im Umbruch – aber gerne nach wie vor in einer kleinen WG mit 2-3 Menschen.

 

Was bedeutet für dich Gemeinschaft?

Ich glaube, dass Gemeinschaft die natürliche Lebensform des Menschen ist. Nach einigen Jahrtausenden Patriachat haben wir Menschen uns aber so sehr in Konkurrenz und Angst voreinander verstrickt, dass wir uns nicht mehr einfach nahe sein können. Jetzt in Gemeinschaft zu leben heißt, sich all dem, was zwischen uns steht, zu stellen – nicht immer ganz leicht; aber ich glaube, dass es unsere einzige Chance ist, wenn wir auf diesem Planten weiter existieren wollen.

Einander wieder nah sein können wollen – das ist für mich Gemeinschaft.

Ein Experiment, wie es schon in unserem Namen steht – kein Paradies – aber wir sind auf dem Weg.

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